Virtuelles Erich Scherer Archiv
Verabschiedung 1986
Für das Wohl unserer Gemeinde
Rede von Erich Scherer
Liebe Bürgerinnen und Bürger!
Bei meiner Verabschiedung am letzten Mittwoch habe ich angekündigt,
meine durch die fortgeschrittene Zeit wesentlich gekürzte Ansprache
heute zu veröffentlichen.
Frau Ellinger, sehr verehrte Gäste,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!
Vor mehr als 38 Jahren - am 25. Januar 1948 - sagte ich bei der
Vorstellung der neun Bürgermeisterkandidaten (im Gasthaus zum Ochsen
und im Gasthaus zum Lamm) unter anderem folgendes: "Den festen
Willen bringe ich mit, alles zu tun, daß in der Gemeindeverwaltung nach
Recht und Gerechtigkeit geurteilt und gehandelt wird, daß Sauberkeit in
allem herrscht, keiner bevorzugt oder benachteiligt wird. Mein Handeln
wird sich nach den alten württembergischen Grundsätzen richten:
Sauberkeit nach innen und außen, Gerechtigkeit gegen alle, Sparsamkeit
in der Verwaltung. Ich bringe keine großen Pläne mit, die heute und in
absehbarer Zeit doch nicht verwirklicht werden können. Ich habe auch
keine Patentlösungen in der Tasche. Ich kann Ihnen auch nicht die
Ablieferungs-, Wohnungs- und sonstige Sorgen ganz abnehmen und unseren
ausgewiesenen Schwestern und Brüdern die Heimat wieder zurückgeben,
aber eines kann ich und werde ich tun, Ihnen aus christlicher
Verantwortung heraus helfen, daß diese Sorgen in einem erträglichen
Rahmen bleiben und immer kleiner werden."
Das war vor über 38 Jahren. Heute ist diese Zeit bereits
Vergangenheit. Wir können auf sie zurückblicken, Bilanz ziehen und
feststellen, was aus diesen Absichtserklärungen sich verwirklicht hat.
Not, Vertreibung, der verlorene Krieg war der Aufruf an unsere
Generation - ein Aufruf zu unserer Bewährung. Uns blieb keine Zeit zum
lamentieren und diskutieren, zu langen Anhörungen, keine Zeit für
Gutachten.
Das Fehlen von Wohnungen für die vielen Heimatvertriebenen, das
fehlende Wasser zu einer ordentlichen Versorgung, leere Kassen
waren so hautnah und unüberhörbar. Hier half nur anpacken und handeln.
Dem, der mit 3 oder 4 Personen in einem Zimmer, einer Garage oder
einer Baracke hockte, - als wir im heißen Sommer 1949 noch zwölf Liter
Wasser pro Kopf zur Verfügung hatten, halfen keine frommen Wünsche,
keine Belehrungen weiter. Hier mußte gemeinsam und schnell eine Lösung
gefunden werden.
Deshalb waren auch meine schönsten und beglückendsten Erlebnisse
die Aufhebung der Wohnungsbewirtschaftung und der Anschluß an die
Blau-Lauter-Gruppe sowie die Eingliederung der Heimatvertriebenen. So
ruhig und zufrieden habe ich in den letzten 30 Jahren selten geschlafen.
Wenn wir diese Nachkriegszeit mit all ihren Sorgen und Nöten
vergleichen mit der heutigen, so kommt einem der Verdacht, daß Menschen
ein Übermaß an Freiheit und Wohlstand noch weniger bekommt als ein Übermaß
an Not und Bedrängnis. Das Immer-mehr-haben-wollen bringt keine
Hoffnung und kann kein Ziel sein.
Unsere pluralistische Gesellschaft, in der die Freiheit des Einzelnen
ohne Richtung und Bindung an moralische und sittliche Grundsätze
bleibt, bietet keinen Halt. Dies um so mehr, als Religion und Nation
keine Bindungswirkung mehr haben, der Familiensinn am Wohlstand zerfällt.
Diese 38 Jahre waren keine bequeme, gut ausgebaute Einbahnstraße,
Schwierigkeiten, Ecken und Kanten gab es ausreichend. Neben der
Wohnungs- und Wassernot hinderten bescheidene finanzielle Verhältnisse
und das Fehlen von gemeindeeigenen Grundstücken in Ortsnähe die
Entwicklung. Dadurch bedingt war die Gemeinde immer wieder gezwungen,
Grundstücke für den Wohnungsbau, die Industrieansiedlung, für die
Schule, Friedhof, Kläranlage, Straßenbau usw. zu erwerben.
Sicher die schwierigste und zeitaufwendigste Aufgabe, der ich mich in
den ganzen Jahren gegenübergestellt sah und eine sehr heikle. Wir haben
diese Probleme mit Beharrlichkeit und gegenseitigem Vertrauen gelöst,
ohne das Verständnis und Entgegenkommen der Grundstücksbesitzer hätte
der Erfolg ausbleiben müssen.
Ich möchte diese letzte Gelegenheit benützen, Ihnen allen zu
danken.
Eine einschneidende Bedeutung für den Arbeitsmarkt hatte diese
Strukturkrise der Textil- und Bekleidungsindustrie, der 80% der
Arbeitsplätze in unserer Gemeinde zum Opfer fielen und der Rückgang
der Landwirtschaft. Heute stehen uns 3600 Arbeits- und Ausbildungsplätze
zur Verfügung - für die Arbeitnehmer und ihre Familien ein großer
Vorteil. Und für die Gemeinde bleibt in Form der Gewerbesteuer ein
Beibrot übrig, das die finanzielle Basis unserer Gemeinde und dadurch
den Bewegungsspieltraum wesentlich verbessert hat.
Wichtige Stationen haben wir in dieser Zeit gemeinsamen Handelns und
Zusammenarbeitens erreicht. Ich denke dabei an die Eingliederung der
Heimatvertriebenen, an die Beseitigung der Wohnungsnot und die Aufhebung
des Wohnungsamtes, an den Anschluß an die Blau-Lauter-Gruppe und damit
das Ende der Wassersorgen, an die Ansiedlung von Industrie- und
Gewerbebetriebe, an den Beschluß des Gemeinderats vom Jahr 1952, das künftige
Schul- und Jugendzentrum hier auf dem Berg zu bauen, an die
Eingliederung der früher selbständigen Gemeinden Linsenhofen und
Tischardt auf einer freiwilligen - unfreiwilligen Basis, - die Wunden
sind trotz aller Anstrengungen noch nicht ganz verheilt- ,an die Gründung
des Abwasserverbandes und den Neubau einer gut funktionierenden Kläranlage.
Trotz niedriger Steuerhebesätze und Gebühren, einer niedrigen
Verschuldung, einer nach wir vor ausreichenden Rücklage, die es ermöglicht,
auch die noch anstehenden und vom Gemeinderat genehmigten Bauvorhaben
voll zu finanzieren, war dies möglich. Da bedurfte es nicht moderner
schwieriger Überlegungen. Die althergebrachten Grundsätze der württembergischen
Verwaltung waren ausreichend. Ich möchte dies an einem Wort (Prediger
11,4) deutlich machen. Es lautet: "Wer auf den Wind achtet, der sät
nicht, und wer auf die Wolken sieht, der erntet nicht."
Zu der finanziellen und wirtschaftlichen Situation unserer Gemeinde
stellt die Gemeindeprüfungsanstalt in der Zusammenfassung des Prüfungsberichtes
für die Jahre 1981 - 1984 unter anderem fest:
Die finanzielle Situation der Gemeinde ist günstig. Kennzeichnend
dafür sind eine wesentlich über dem Landesdurchschnitt der
vergleichbaren Gemeinden liegende Investitionsrate und eine überdurchschnittliche
Steuerkraft bei unterdurchschnittlichen Hebesätzen. Die Investitionen
konnten weitgehend mit Eigenmitteln und mit Zuweisungen finanziert
werden. Die Verschuldung konnte auf einen sehr niedrigen Stand abgebaut
werden. Auch die laufenden und die künftigen Baumaßnahmen können günstig
finanziert werden, zumal die allgemeine Rücklage auf Ende des
Haushaltsjahres 1984 noch einen Stand von rund 10,2 Millionen DM
aufwies.
Mir hat das Amt des Bürgermeisters Freude bereitet, auch wenn die
Last oft schwer erträglich war. Arbeit ist nicht nur Mühe, auch
Befriedigung. Alfred Krupp sagte einmal: "Der Zweck der Arbeit soll
das Gemeinwohl sein."
Wenn man sein Amt, sein Dasein als Aufgabe betrachtet, dann vermag
man es auch immer zu ertragen. Gemessen wird unsere Arbeit nicht an
unseren Absichten, wohl aber an ihren Erfolgen, an denen alle teilhaben
dürfen.
Wer so lange im Rampenlicht der Öffentlichkeit steht, wird sich auch
Kritik gefallen lassen müssen, sich mit ihr auseinandersetzen. Solange
sie sich auf sachlicher Ebene bewegt, ist sie das Salz der Demokratie.
Wer dabei an sich selbst, seine Fähigkeiten und Möglichkeiten denkt,
wird das richtige Maß nicht verlieren.
Zu diesen 38 Jahren gehört auch mein Schicksalsjahr 1970. Meine
Zukunftserwartungen waren seinerzeit sehr bescheiden geworden. Doch hat
gerade dieses Jahr für mich und meine Familie eine ganz große
Bedeutung erlangt.
Ich habe Freunde gefunden, wo ich sie nicht erwartet hatte und
Gegner, wo ich sie nicht vermutete - eine Erfahrung im doppelten Sinne.
Ein schönes, glückliches Gefühl ist mir aus dem Wissen des
Eingebundenseins, die Sorge vieler Mitbürger erwachsen. Dies hat sich
vorher und nachher an den Ergebnissen der Bürgermeisterwahlen sehr
deutlich ablesen lassen. Dabei habe ich diese Wahlergebnisse weniger als
eine Bestätigung des Getanen empfunden, als vielmehr als Auftrag,
weiterhin in diesem Sinne für die Gemeinde und ihre Bürger zu arbeiten
und da zu sein.
Als ich am 15. April 1948 meinen Dienst antrat, hatte ich weder die
Absicht, noch die Hoffnung, das Jahr 1986 als Bürgermeister hier zu
erleben. Aber Zeit und Umstände bestimmen den Menschen, sein Handeln
und sein Tun, aber mehr als eigene Wünsche und Erwartungen, und oft lösen
die Ziele Zwänge aus, denen wir nicht ausweichen können oder nicht
mehr wollen.
Das Amt, die Aufgaben bestimmen den Weg und so ist die Furche, die
ich gezogen habe, recht lang geworden. Ich habe mich nie als etwas
Besonderes, als den großen Chef, den großen Macher gesehen. Der Bürgermeister
ist der erste Bürger der Gemeinde, aber auch ihr erster Diener.
Bei der Arbeit im und mit dem Gemeinderat ging es nicht nur um
Mehrheiten. Ich rang um Einstimmigkeit und einvernehmliches Handeln. Das
war nach der Gemeindereform, die von uns nicht gewollt und von vielen
als Last empfunden wird, vorbei. Der mehr politisch geprägte, in
Fraktionen gegliederte Gemeinderat führte zu einem anderen Stil der
Entscheidungsfindung.
Wir haben uns ehrlich bemüht, nicht nur die eingegangenen
Verpflichtungen ehrlich zu erfüllen, sondern durch die Konzentration
der Investitionen auf den Ortsteil Linsenhofen mit einem Volumen von
rund 14 Millionen und auf den Ortsteil Tischardt mit rund 9 Millionen DM
nicht nur bestehendes Mißtrauen abzubauen, sondern gleiche Verhältnisse
zu schaffen. Es scheint noch ein Stück Weges zurückzulegen zu sein.
Was sich als Erfolg und Wirkung unseres Tuns zeigt, ist Zeichen dafür,
daß sich eine Gemeinschaft zwischen Gemeinderat, Bürgermeister und Bürgerschaft,
wie auch der Gemeindeverwaltung entwickelt hat. Ein Einzelner kann wohl
Impulse geben, Vorschläge machen, Anregungen geben. Um den Erfolg zu
erringen und ihn zu sichern, muß eine enge Zusammenarbeit aller gewährleistet
sein. Deshalb ist das, was heute als mein Erfolg dargestellt wurde, die
gemeinsame Leistung aller, die aufgerufen waren, an ihrem Platz ihren
Teil dazu beizutragen.
Wir haben gezeigt, daß sich Probleme gemeinsam lösen lassen.
Probleme entstehen aber dann, wenn Leute übereinander statt miteinander
reden. Ich habe immer den Standpunkt vertreten, daß der Grad der
kommunalen Selbstverwaltung auch der Grad der bürgerschaftlichen
Freiheit ist. Wir müssen uns damit abfinden, daß kommunale Freiheit
eben auch Verschiedenheit zwischen den einzelnen Kommunen bedeutet.
Gleichheit ist nur auf einem sehr niedrigen Niveau erreichbar - das kann
aber nicht das Ziel aller guten Kommunalpolitik sein.
Wer es allen recht machen will, läuft Gefahr, die Verantwortung für
das Ganze zu vergessen und sich in einer trügerischen Popularität zu
sonnen. Ich habe nach dem alten Sprichwort versucht zu leben und zu
arbeiten: "Eines Mannes Red' ist kein Red', man soll sie hören
alle Heed (Zeit)". Sicher gilt auch, was Voltaire einmal gesagt
hat: "Wir sind nicht nur für das verantwortlich was wir tun, auch
für das, was wir nicht tun." Ich glaube, es ist das schönste Gefühl,
vielleicht das glücklichste, gebraucht zu werden, gebraucht worden zu
sein.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Gefühle, die einen nach
51 Arbeitsjahren, darunter 6 Kriegsjahre und 38 Jahren als Bürgermeister
dieser Gemeinde bewegen, sind sehr vielfältig und unterschiedlich.
Ich möchte das in einem Satz ausdrücken, den Manes Sperber einmal
gesagt hat: "Das Ende einer großen wahren Liebe hat immer Züge
einer Tragödie. Wir spüren Schmerz, Trauer, Leid aber auch einen Hauch
Freiheit." Auf diesen Hauch Erwartung setze ich.
Ich habe das Höchste erreicht, das es für einen Menschen gibt:
Unabhängigkeit und Freiheit. Dabei habe ich immer gewußt, daß wir
unsere Kräfte voll anstrengen müssen, um den von uns zu erfüllenden
Pflichten zu genügen, daß über den Ausgang aber ein anderer
entscheidet, - Gott bleibt Herr der Geschichte und unseres Lebens.
Nun möchte ich aber zu meiner eigentlichen Aufgabe in dieser Stunde
kommen. Ich bin dankbar, daß ich heute hier stehen kann, und ich möchte
allen sehr herzlich danken, die meinen Weg mit Verständnis und
Vertrauen begleitet haben. Wenn ich den Dank und die Anerkennung
bedenke, die mir alle Redner des heutigen Abends entgegengebracht haben,
bin ich ganz in ihrer Schuld - in einer für mich sehr ungewöhnlichen
Situation - verteilt auf die 38 Jahre wäre sie sicher wesentlich
leichter zu tragen gewesen.
Zuerst möchte ich meinen Dank unseren Bürgern, meinen Wählern
aussprechen. Ohne Ihr immer wieder mir entgegengebrachtes Vertrauen könnte
ich heute nicht hier stehen.
Ich möchte allen Rednern für ihre wohlmeinenden und anerkennenden
Worte, für den Dank, der meiner Arbeit gezollt wurde, selbst sehr
herzlich danken. Die Zeit ist abgelaufen. Ich kann nichts hinzufügen
und möchte auf nichts verzichten. Die Sonnen- und die Schattenseiten
gehören dazu.
Ihnen, Frau Ellinger möchte ich danken für die Anerkennung meiner
Arbeit. Sie kennen die Rathausgeschäfte als frühere, jahrelange
Mitarbeiterin und jetzt als Gemeinderätin und meine Stellvertreterin
hautnah, aber auch die Aufgaben. Die Schwierigkeiten aber auch die
Freude haben Sie selbst erlebt.
Ihnen, Herr Landrat Dr. Braun für Ihr Verständnis und die Unterstützung,
die ich von Ihnen immer erfahren durfte. Gleichzeitig für alle Ihre
Mitarbeit. In diesen Dank möchte ich aber auch alle anderen staatlichen
Behörden und ihre Mitarbeiter einschließen. Sie waren immer bereit,
mir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ich habe keinen Grund, jemanden
auszuschließen, auch da nicht, wo gegenteilige Meinungen ausgeglichen
oder anerkannt werden mußten.
Herr Kollege Schmid und Herr Kollege Fischer. Uns verbinden in
kameradschaftlicher Weise viele Jahre gemeinsamer kommunaler Arbeit. Als
Pensionär werde ich mit Ihnen und allen anderen Kollegen verbunden
bleiben.
Herr Rektor Hahn. Einige Jahre Geduld und Schwierigkeiten mußten Sie
und Ihre Kolleginnen und Kollegen und die Schüler ertragen, bis das
neue Schulhaus Ihnen die Arbeit erleichterte. Nach Abschluß der
jetzigen Bauarbeiten wird sich alles runden und zum besten wenden.
Herr Pfarrer Ebinger. Ich kenne keine Probleme, die die
Zusammenarbeit mit Ihnen, den anderen Herren Pfarrern, Sie Herr Dekan
Jopp sehr gern eingeschlossen, belastet hätten. Ich habe die Kirchen
und ihre Arbeit immer als einen wichtigen Pfeiler gemeindlicher
Zusammenarbeit angesehen. An diesen engen Kontakten, wenn auch auf
privater Ebene, wird sich sicher nichts ändern.
Die Vereine haben in der Gemeinde eine besondere gesellschaftliche
Bedeutung, die künftig nicht geringer werden wird. Herr
Wohlhaupter-Hermann, ich freue mich über die Anerkennung meiner Bemühungen,
die Sie für alle Vereine zum Ausdruck brachten.
Sie Herr Trost, als Vorstand des jüngsten Vereins unserer großen
Vereinsfamilie, haben auf die wirtschaftliche Bedeutung unserer Arbeit für
das Handwerk, den Handel, die Industrie und die Selbständigen
hingewiesen und die enge Verbindung und Unterstützung anerkannt. Die
gute Infrastruktur spricht für sich. Wir werden auch weiterhin
aufeinander angewiesen sein.
Mit einer besonders freundlichen und bunten Note haben Sie, Frau
Schnitzler, meinen Abschied verschönt. Gerne denke ich an manche
Nachsitzung im Ochsen zurück.
Ein alter Gemeinderat meinte an seinem 75igsten Geburtstag: "Es
wäre schade, um jede Stunde, wo wir früher nach Hause gegangen wären".
Lieben Dank, Sie gestatten mir, liebe Fine zu sagen. Die gemeinsamen
Erinnerungen werden wach bleiben.
Was wäre ein Bürgermeister, was könnte er erreichen, wenn er nicht
auf tüchtige und fleißige Mitarbeiter vertrauen und mit ihnen rechnen
könnte. Deshalb darf ich den Dank, Herr Daz, den Sie mir im Auftrag
aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausdrückten, zurückgeben, es
war eine gute Zeit gemeinsamen Arbeitens und Wirkens.
In diesen Dank darf ich Sie, Herr Weiss, Herrn Brandstätter und die
Ortschaftsräte einschließen, für die Sie heute sprachen. Gerade Ihre
Aufgabe ist nicht immer leicht gewesen.
Dank an Landrat Dr. Schaude, einen alten Weggefährten und
kommunalfreundlichen Landrat.
Danken möchte ich aber auch und in besonderem Maße allen Gemeinderätinnen
und allen Gemeinderäten für die über diese vielen Jahre andauernde
gute, vertrauensvolle und sachliche Zusammenarbeit. Dabei stört in
keiner Weise, daß wir uns nicht immer und in allen Punkten einig waren.
Wir müssen und wir haben unsere teilweise gegenteiligen Standpunkte und
Ansichten ertragen und gemeinsam getragen. Der Erfolg hat uns recht
gegeben.
Die große Leistung war nur möglich in gemeinsamem Tun, war nur möglich,
weil viele Köpfe, viele Hände ihren Teil dazu beigetragen haben.
Alle zusammen, die Frauen, die unsere Einrichtungen sauber halten,
unsere Männer im Bauhof, unsere Frauen in den Kindergärten, alle
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf dem Rathaus haben ihren Teil
beigetragen.
Ein persönliches Dankeschön möchte ich den Mitarbeitern sagen, die
mich am längsten begleitet haben. An erster Stelle möchte ich unseren
Wassermeister, Herrn Würtz, nennen, der mit mir heute nach 39 Jahren in
den Ruhestand tritt. Ich wünsche ihm alles Gute, vor allen Dingen gute
Gesundheit.
Unserem Fronmeister, Herrn Paul Knapp, der nun schon über 27 Jahre
bei uns die verantwortungsvolle Aufgabe der Leitung des Bauhofes ausübt,
meinen beiden Vorzimmerdamen, Frau Schlaf, die seit 25 Jahren, und Fräulein
Mutinsky, die seit 20 Jahren im Vorzimmer sind. Was wäre ein Bürgermeister
ohne Sie!
Herzlichen Dank darf ich aber auch dem Liederkranz und dem
Musikverein und ihrem Dirigenten für die musikalische Umrahmung dieses
Abends sagen.
Und zu guter Letzt möchte ich meiner Familie, meiner Frau und
unseren vier Kindern, für ihre Geduld danken, für den Verzicht auf
manche gemeinsame Stunde und manchen gemeinsamen Abend, manches
gemeinsame Wochenende. Sie dürfen einen großen Teil des Dankes, der
mir heute gezollt wurde, für sich in Anspruch nehmen. Ich werde noch
etwas nachzuholen haben.
Liebe Frau Ellinger, Sie und der Gemeinderat haben mich durch die
Verleihung des Ehrenbürgerrechtes sehr überrascht und mir eine große
Freude bereitet.
Ich sage Ihnen allen Dank. Ich sehe darin nicht nur die Anerkennung
meiner Arbeit, sondern auch einen Anspruch besonderer Art.
Meine Damen und Herren, werte Gäste, Sie alle haben mich heute durch
Ihren Besuch geehrt. Ich danke Ihnen auch für die schönen Geschenke
und wünsche Ihnen und unserer Gemeinde eine gute Zukunft.
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